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Hamlet_LOK

Ein Projekt mit vier Tänzer_innen, sechs Schauspieler_innen und einem Musiker nach William Shakespeare von Anita Augustin, Sergiu Matis und Jonas Knecht

Theater St.Gallen

Die Premiere war am 9.September 2016 am Theater St. Gallen in der Lokremise.

[masterslider alias=“ms-2-1″] © Fotos Sebastian Hoppe

Team
Inszenierung: Jonas Knecht
Choreografie: Sergiu Matis
Bühne: Markus Karner
Kostüme: Friederike Meisel
Musikalische Leitung / Live-Musik: Andi Peter
Dramaturgie & Texte: Anita Augustin

Spiel
Bruno Riedl, Oliver Losehand, Birgit Bücker, Anja Tobler, Christian Hettkamp, Hansjürg Müller, Hoang Anh Ta Hong, Lorian Mader, Emily Pak, Cecilia Wretemark


Hamlet_LOK

Hamlet_Lok ist die Eröffnung der Hamlet-Trilogie HotSpotHamlet, mit der die neue Schauspieldirektion des Theaters St.Gallen unter Jonas Knecht in ihre erste Spielzeit startet. Vier Tänzer, sechs Schauspieler und ein Musiker werden sich als Shakespeare-Spezialisten zu einem Symposium um den Dänenprinzen zusammenfinden und in der Lokremise tagen.

Wenn jemand auf die wahnwitzige Idee kommen würde, alles lesen zu wollen, was je über Shakespeare geschrieben wurde, dann müsste er täglich acht Stunden Bücher wälzen – und das neunzig Jahre lang. Schuld an den apokalyptischen Textmengen sind Menschen, die nichts Besseres zu tun haben, als über Shakespeare nachzudenken. Elf davon tagen ab September in der Lokremise. Es sind elf Experten für unterschiedliche Aspekte in Shakespeares monumentaler Rachetragödie Hamlet, darunter ein Experte für Selbstmord, einer für Herzschmerz, einer für Brechreiz.
Das Spiel um Mord und Macht, um Liebe und Lüge zieht die Experten immer tiefer in den Strudel des Geschehens. Albtraumhaft steigen die zu Tode geredeten Figuren aus ihren Gräbern und ergreifen von den Tagungsteilnehmern Besitz. Sie werden zu Hamlet, Ophelia oder Claudius. Sie morden, lügen, lieben und hassen. Sie führen vertrottelte Tänze auf und singen sich in den Wahnsinn.

HotSpotHamlet

HotSpotHamlet ist eine Absichtserklärung: Einen Stoff – einen der aufregendsten und widersprüchlichsten der Theatergeschichte – in drei komplett verschiedenen Umsetzungen auf die Bühne zu bringen: als spartenübergreifendes Projekt in der Lokremise, als Stück für junge Menschen im Studio und als Tragödie in einer modernen Übersetzung auf der grossen Bühne. Und das fast zeitgleich! So vielfältig die Interpretationsmöglichkeiten von Hamlet sind, so unterschiedlich werden die einzelnen Inszenierungen ausfallen – in ihrer Lesart, ihrer Ästhetik, ihrer Sprache.


Video

Trailer

Vorstellungsmittschnitt


Presse

Daniele Muscionico schreibt in der NZZ: […] Patriotismus als Notwehr. Das ist eine schmissige Zeitdiagnose und eine attraktive «Hamlet»-Interpretation. Die Eröffnungspremiere am Theater St. Gallen macht nachhaltige Denkangebote, und das ist gut so. Mit Shakespeares Rachetragödie hat Tim Kramer, der vormalige Schauspielchef, seine Direktion 2007 eröffnet, und mit ebendiesem Stoff stellt sich auch sein Nachfolger vor, Jonas Knecht. Und alles, oder doch das Entscheidende, ist neu mit diesem neuen Mann. Knecht will es wissen, legt sich an mit St. Gallen und inszeniert Theater als Kontaktsportart: Er liefert zur Eröffnung mit einem Streich drei handfeste und handfest unterschiedliche «Hamlet»-Deutungen. […]

Das Ostschweizer Kulturmagazin Saiten meint: […] Mit einem erfrischenden Meta-«Hamlet» gelingt dem neuen Schauspieldirektor Jonas Knecht ein überzeugender Einstand am Theater St. Gallen. Seine Inszenierung zeigt auch, in welche Richtung es mit dem Theater gehen soll. […]
[…] Der Abend ist für Knecht aus zwei Gründen ein Erfolg: Er überzeugt mit einem klugen, erfrischenden Hamlet, aus dem ein feiner Humor hervorblitzt. Und gleichzeitig positioniert er sich klar im Hinblick auf seine Zeit als Schauspieldirektor.
Denn diese Regiearbeit ist Programm: Man tanzt, dekonstruiert, spielt, macht Musik. Man hinterfragt festgefahrene Strukturen, wählt unkonventionelle Wege und setzt auf spartenübergreifende Kollaborationen. Das scheint ein Erfolgsrezept zu sein. Für die kommenden Spielzeiten wünscht man sich mehr davon. […]